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Vorbereitung auf die COP oder OK - Let's Go!

Schlechtes Internet, spontane Termine oder fehlende Badges: Die Erfahrungen der vorangegangenen Delegationen zu UN-Klimakonferenzen zeigen, dass die schwierigsten Herausforderungen oft spontan und erst vor Ort auftauchen. Wir haben uns daher bestmöglich vorbereitet.

 

 

Dies begann bei logistischen Fragestellungen: Wo schlafen wir in Ägypten? Wie kommen wir dahin? Brauchen wir ein Visa? Wie viele Badges bekommen wir als Delegation, um für zwei Wochen Zugang zur Konferenz zu erhalten? Aber auch die inhaltlichen Themen, die auf der COP relevant werden, waren im Vorfeld Thema. Gleichzeitig brauchten wir auch einen Überblick über die ganzen Netzwerke, welche für uns als NAJU relevant sind; bestehende Kontakte haben wir wieder aufgefrischt. Das war vor allem für mich, Undine, am Anfang eine große Herausforderung all die Abkürzungen und Punkte zu durchschauen. Zum Glück wurden Carla und ich, die zwei Neuen, von Anfang an gut mit eingebunden und Vera und Jan nahmen sich viel Zeit uns bereits im August eine erste Einführung zu geben. 

 

Diese Vorbereitungen machen Sinn, denn auf der COP27 in Ägypten stehen wichtige Themen auf der Agenda: gerechte Klimafinanzierung, Schäden und Verluste sowie die Einhaltung der Verpflichtungen der Länder zum Erreichen des 1,5 Grad Zieles von Paris. Als akkreditierte Beobachter*innen haben wir Zutritt auf das Gelände der Hauptverhandlung, und können somit die Forderungen der jungen Menschen dort einbringen, wo tatsächlich die wichtigsten Entscheidungen getroffen werde. Wir hoffen, durch gezielte Aktionen die Aufmerksamkeit auf unsere Forderungen lenken zu können. Kreatives Material für bunte Protestaktionen wie Maleranzüge und Seifenblasen sind auf jeden Fall auf unserer Packliste gelandet!

 

 

Vernetzt auf allen Ebenen

 Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir uns aber auch vernetzt. Bereits seit Ende August gab es mit der jungen deutschen Vernetzung einen regen Austausch. In diesem Rahmen gelang es, Jan und Silke vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) eine Workshopreihe für eine inhaltliche Vorbereitung zu organisieren. David Ryfisch  und Sven Harmeling von Germanwatch sowie Jan Kowalzig  von Oxfam und Lisa Göldner von Greenpeace gaben uns einen super interessanten inhaltlichen Einstieg in die Schwerpunkte der diesjährigen COP: Welche Themen werden im Rahmen der Klimafinanzierung diskutiert? Welche Länder sind potenzielle Blockierer der COP? Wo können wir Druck machen? Welche Hebel gilt es zu adressieren?

 

 

Auch in regelmäßigen Onlinemeetings tauschten wir uns mit den Leuten in der jungen deutschen Vernetzung aus. Es war sehr schön, bei den Treffen andere engagierte junge Menschen aus Deutschland kennen zu lernen. Ich bin mir sicher, dass wir einige in Ägypten wieder sehen werden. Wir haben bereits eine gemeinsame Gruppe und so wird die Planung von Aktionen vor Ort wesentlich erleichtert. 

Zum ersten persönlichen Kennenlernen der NAJU for Climate-Delegation trafen wir uns schließlich vom 16. bis 18.September 2022 in Baruth in Brandenburg. Dabei stand neben der allgemeinen Aufgabenverteilung für zukünftige To Dos und der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit auch ein Austausch über gegenseitige Stärken und Schwächen auf der Agenda.

 

Zusätzlich hatten wir auch einen Lobbyworkshop zusammen mit der VoiceforBidodiv-Delegation. Ich fand es sehr hilfreich, einmal ein Gespräch mit einer Politiker*in durch zusprechen. Besonders schwer finde ich es dabei, wirklich ein konkretes Resultat oder eine Zusage durch das Gespräch zu erwirken. Das wird bestimmt auch vor Ort eine große Herausforderung!

 

Nach der Teilnahme am Petersberger Klimadialog hatten wir uns als Jugendvertreter*innen  bereits im neuen, für die Klimakonferenzen zuständigen, Auswärtigem Amt vorgestellt und mehr Beteiligung eingefordert. Dies stieß insbesondere bei der Sonderbeauftragten und Ex-Greenpeacechefin Jennifer Morgan auf erstaunlich offene Ohren. Es folgten auf verschiedenen Ebenen Gespräche mit Vertreter*innen des Auswärtigen Amtes mit dem Ziel, junge Menschen langfristig an der Ausrichtung der Klimaaußenpolitik zu beteiligen.

Die ersten Schritte haben wir in dem Zuge schon erreicht. In der Delegation gibt es nun eine feste Ansprechperson für uns, an der Organisation der Veranstaltungen des Auswärtigen Amts bzw. des deutschen Pavillons auf der COP27 wurden wir beteiligt und die  nächsten Gespräche auf der COP, u.a mit Annalena Baerbock, haben wir auch schon vereinbart.

 

Carla und ich nahmen darüber hinaus mit an ersten Vorbereitungstreffen für die Planung von Side Events im Deutschen Pavillon teil. Die Freude war groß, als drei der beantragten Events tatsächlich von offizieller Seite genehmigt wurden. Wir beteiligen uns an der Organisation von Events zu fossilem Extraktivismus und zu Postwachstum. Dabei wollen wir mit jungen Menschen aus dem globalen Süden zusammenarbeiten und diesen dort eine Stimme geben. 

 

Auch mit dem NABU gab es im Vorfeld der COP einen ersten Austausch. Zusätzlich zu Fragen der Zusammenarbeit und der Öffentlichkeitsarbeit arbeiteten wir an einem gemeinsamen Forderungspapier von NAJU und NABU. Vor Ort werden wir uns auch wieder mit dem Birdlife-Netzwerk treffen. Zum Glück teilen wir uns alle in Sharm el Sheikh eine Unterkunft, was den Austausch natürlich erleichtern wird. 

 

Schließlich sprachen wir in einer Videokonferenz kurz vor Abreise unter anderem mit der ägyptischen Menschenrechtsaktivistin Mozn Hassan. Sie betonte , dass wir zivilgesellschaftlichen Protest außerhalb des Konferenzgeländes vergeblich suchen werden, da die Befürchtungen vor Verfolgung der lokalen Nichtregierungsorganisation hoch sind. Unsere europäischen Pässe und die damit verbundenen Privilegien würden auch uns nur sehr beschränkt vor Verfolgung schützen. Ihre Message: Wir sollen auf uns achtgeben. 

 

Zuversichtlichkeit und Motivation durften wir jedoch  am vergangenen Wochenende auf der LCOY, der jungen Klimakonferenz in Deutschland, sammeln. Über 1.000 engagierte junge Menschen haben hier ein Wochenende lang über ihren Aktivismus und ihre Forderungen zum Klimaschutz diskutiert. Die Motivation der Teilnehmenden war nicht nur ansteckend, sondern hat auch nochmal gezeigt, welche besondere Rolle wir mit den weiteren 20 Jugendvertreter*innen aus Deutschland auf der Weltklimakonferenz haben werden, um die Forderungen der jungen Menschen auf höchster Ebene vertreten zu dürfen.

 

 

Wir werden euch an dieser Stelle hier regelmäßig berichten!

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