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Exkursion in den botanischen Garten der Universität Göttingen

Mit dem Deutschen Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) ging es auf Exkursion in den experimentellen botanischen Garten der Universität Göttingen. Neben dem naturkundlichen Entdecken gab es einen Austausch darüber, was der gewählte Ort mit der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt zu tun hat.

 

Der DJN lebt vom Voneinander-Lernen, das heißt die Veranstaltungen werden von jungen Menschen für junge Menschen durchgeführt, es gibt keinen Dachverband des Vereins. Eine passende Runde von Menschen, um über die Arbeit der Jugenddelegation zu reden und zu diskutieren, worum es bei den UN-Konferenzen zur Biodiversität geht. Es wurden viele Ideen gesammelt, was eigentlich zur Bedrohung der Biodiversität führt – doch welche haben den größten Einfluss?

Was für Auswirkungen hat der durch den Menschen hervorgerufene Landschaftswandel? In einem großen Freiland-Experiment der Uni ist zu sehen, wie schnell eine Wiese ohne Einfluss des Menschen zu Wald wird. So sähe es ohne menschlichen Einfluss fast überall in Deutschland aus. Mit der Landwirtschaft entstanden vielfältige Lebensräume, die mehr Arten ein Zuhause bieten. Die Bewirtschaftungsweise wurde im vergangenen Jahrhundert immer stärker intensiviert, sodass die Landwirtschaft langsam von Segen zum Fluch der Artenvielfalt geworden ist. Den Kontrast zeigen ein nährstoffarmer Halb-Magerrasen und eine gut gedüngte Fettwiese auf dem Gelände des botanischen Gartens.

Eine wichtige Herausforderung ist es in der Politik, nicht nur in den Naturschutzgebieten and den Schutz der Vielfalt des Lebendigen zu denken, sondern eigentlich überall. Das Thema in Forst, Landwirtschaft, Fischerei und vielen anderen Bereichen auf die Tagesordnung zu setzen, ist ein Ziel der Biodiversitätskonferenz. In einem Wort: „Biodiversity-Mainstreaming“.

 

Mit dem Kennenlernen vieler essbarer Wildpflanzen beschäftigten wir uns auch mit dem Wissen über die Natur vor Ort. Auf der UN-Konferenz sind der Erhalt und die Weitergabe lokalen Wissens über die Natur von besonderer Bedeutung, vor allem im Zusammenhang mit indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften. Hier geht es nicht nur im Nutzpflanzen zum Essen, sondern auch Arten mit beispielsweise medizinischer oder spiritueller Bedeutung.

 

Last but not least wurden noch einige Tier- und Pflanzenarten des botanischen Gartens gemeinsam bestimmt. Im Botanischen Garten finden sich ein paar Pflanzenarten, die potentiell invasiv sind. Auf UN-Ebene werden Strategien gesucht, mit diesen Arten umzugehen. Gleichzeitig gibt es im botanischen Garten seltene Spezialisten, unter anderen von Wildbienen, die als Bestäuber ebenfalls vermehrt Aufmerksamkeit erfahren, da neue Strategien zum Schutz gesucht werden.

Bei der Vielfalt an Problemen, die auf der Biodiversitätskonferenz besprochen werden, ist es dann doch leichter als Anfangs gedacht, Anknüpfungspunkte zum botanischen Garten zu bekommen, den wir nebenbei erkundet haben.

 

Text: Gerrit Öhm

© Gerrit Öhm
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