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Was steht im neuen Global Biodiversty Framework?

© NAJU
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Während der Weltnaturkonferenz (COP 15) haben Vertragsstaaten der Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) daher an einem neuen Plan gearbeitet, den globalen Verlust der Biodiversität bis 2030 endlich zu stoppen und den Trend wieder ins Positive umzukehren. Dieser beinhaltet vier Goals und 23 Targets. Werden die Ziele von Montreal annähernd erreicht, so wird das Post2020-„Global Biodiversty Framework“ (GBF) ein Meilenstein für den klassischen Naturschutz sein. Mit der weltweiten Unterschutzstellung von 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bemüht sich die Weltgemeinschaft um das Aufhalten des Artensterbens. Dafür werden viel Arbeit und politischer Wille notwendig sein. Denn in vielen bestehenden Schutzgebieten gehören illegale Aktivitäten wie Fischfang, Bergbau, Holzeinschlag, Zersiedelung zum bitteren Alltag.


Als Jugenddelegierte betrachten wir das Ergebnis der COP15 mit gemischten Gefühlen. Die Verhandlungen vor Ort zu verfolgen war zwar spannend und lehrreich aber auch traurig. Die Stimmung wird nämlich gedrückt durch die Erkenntnis, dass viele der guten und ambitionierten Textstellen es nicht in das finale Dokument geschafft haben. Als Jugenddelegation hofften wir, dass die Vertragsstaaten eine Strategie entwickeln, die den transformativen Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise voranbringt. Im Nachhinein erscheint dieses Wunschdenken naiv. Tatsächlich wird im GBF die Mehrzahl der indirekten Treiber der Biodiversitätskrise kaum effektiv adressiert. Zum Beispiel hat es die verpflichtende Berichterstattung für Unternehmen, wie von der Business-for-Biodiversity-Allianz gefordert, nicht in den Text geschafft. Dafür wird jedoch ausdrücklich die beabsichtigte Stimulierung des sogenannten „Offsetting“ genannt, das eigentlich nur Greenwashing betreibt. Denn hinter dem Begriff verbrigt sich eine Reihe von Mechanismen, um umweltschädliches (unternehmerisches) Handeln auszugleichen – zum Beispiel durch Öko-Konten, Kompensationsmaßnahmen und Zertifikate. Anders als im CO2-Zertifikate-Handel ist das im Biodiversität-Sektor problematisch, da Ökosysteme und ihre Arten verloren gehen und nicht an anderer Stelle gleichwertig ersetzt werden können. Daher bleibt in jedem Vorhaben eine negative Netto-Bilanz.


Sehr positiv hervorzuheben ist, dass das Post2020-GBF die Rechte Indigener und lokale Communities anerkennt. Dafür hatten sich während der COP15 viele (nicht-staatliche) Parteien eingesetzt. Zusammen mit der Jugend und Kindern sowie Frauen wurden die indigenen Völker und lokalen Communities in einem eigenen Target einbezogen. Für die Arbeit des globalen Jugend Biodiversity Netzwerks GYBN ist das ein großer Sieg und ist das Ergebnis einer der jahrelangen Lobby-Arbeit. Der neue Finanzierungsmechanismus sieht auch vor, dass der Zugang zu Finanzmitteln für nicht-staatliche Akteur*innen im Umweltschutz erleichtert werden soll. Der direkte Zugang zu den Biodiversitäts-Funds, verleiht lokalen Initiativen und NGOs mehr Handlungsfreiheit und Effektivität in der Umsetzung. Jetzt hoffen wir, dass weltweit Bürger*innen ihre Regierungen zur zur Implementierung des Post2020-GBF drängen und mit dem Rückenwind des Abkommens die Rechte der Natur schützen und einfordern.

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