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Ende der COP – Was nun?

© Magdalene Trapp
© Magdalene Trapp

Nach beinah zwei Wochen endete am Montag die Weltnaturkonferenz (COP15) offiziell. Dieser letzte Tag hatte etwas Zwiegespaltenes. Bei vielen COP-Teilnehmer*innen überwog die Erleichterung, dass sich die Minister*innen der Vertragsstaaten auf ein gültiges Dokument mit vielen wichtigen Vereinbarungen einigen konnten. Andererseits überschattete das Prozedere, wie es zum finalen Beschluss gekommen war, die Atmosphäre. Schon in der Nacht zuvor war über das neue Post2020-„Global Biodiversity Framework“ (GBF) abschließend verhandelt worden. Um halb vier hatte der Vertreter der Demokratischen Republik Kongo angesichts der Armut und des artenreichen Kongobeckens in seinem Land im Plenum mehr Geld für Biodiversität gefordert und damit die gesamte Arbeit der letzten Wochen infrage gestellt. Mexiko reagierte mit einer kurzen Rede: Der Hinweis der mexikanischen Verhandlerin, „Perfektion ist der Feind des Guten.“ wurde von den Anwesenden im Saal mit langanhaltendem Applaus begrüßt. Nach einer kurzen Beratung kehrte COP-Präsident Huang Runqiu ans Pult zurück und erklärte, ohne Widerspruch zuzulassen, das sogenannte GBF als angenommen. Nach den Regeln der Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) müssen diese Entscheidungen jedoch im Konsens getroffen werden; dementsprechend intervenierte Kamerun darauf hin und verwies auf die ablehnende Haltung Kongos. Aus rechtlicher Sicht sei die Entscheidung in Ordnung wurde darauf erwidert, da die Demokratische Republik Kongo nicht ausdrücklich mit den Worten „We object!“ (im Deutschen „Wir sind dagegen!“) interveniert hatte. Das neue Post2020-GBF ist damit mit 23 Zielen in Kraft getreten, die bis 2030 erreicht werden sollen. Finanziert werden sollen die Maßnahmen zur Umsetzung mit jährlich 20 Milliarden US Dollar, ab 2025 dann mit 30 Mr Milliarden.  Einzelheiten zur Umsetzung, wie beispielsweise Indikatoren zum Messen des Fortschritts, werden jedoch erst auf der COP16 in Antalya verhandelt und beschlossen.

Treffen mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke

Endlich hatte nun auch die deutsche Bundesumweltministerin, Steffi Lemke (Grüne) Zeit für ein Gespräch mit der Jugenddelegation, das fünfzehn Minuten dauerte. Ihre Bewertung des Post2020-GBF fiel weitgehend positiv aus. Als wir die Schlupflöcher im Abkommen thematisierten, widersprach sie uns jedoch nicht. Sie bedankte sich für unser Engagement und forderte auch für die Zukunft eine aktive Zivilgesellschaft ein, die den Umsetzungsprozess kritisch mit vorantreibt. In diesem Zusammenhang machten wir unter anderem deutlich, wie wichtig die  Einbindung junger Menschen im Naturschutz ist und dass wir auch im jetzt anstehenden Prozess, Indikatoren zu finden, zur Verfügung stehen.

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