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Meeresschutz gleich Biodiversitätsschutz?

Der Ozean ist das weltweit größte Ökosystem und beherbergt bis zu 80 Prozent des gesamten Lebens unserer Erde. Wir alle sind von den Meeren abhängig: Der Ozean liefert die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen, und absorbiert etwa 25 Prozent des gesamten Kohlendioxids, das wir produzieren. Milliarden von Menschen sind von den Meeren abhängig, entweder als Nahrungsquelle oder für wirtschaftliche Aktivitäten wie Tourismus, Fischerei und Handel.

 

Aber das Ökosystem Ozean ist in Gefahr: Überfischung, Rohstoffabbau, Verschmutzung, Unterwasserlärm und Klimawandel bedrohen seine Stabilität und das Leben seiner vielen Bewohner.

Nun, das ist nichts Neues. Wir alle wissen um die wichtige Rolle der Meere in unserem Leben und um die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind. Dennoch ist der Schutz unserer Meere immer noch recht schwach. Bei den Zwischenverhandlungen der UN-Biodiversitätskonferenz in Genf stand auch der Meeresschutz auf der Tagesordnung. Es wurde darüber diskutiert, unter welchen Kriterien bzw. Voraussetzungen Gebiete im Meer als Schutzgebiete ausgeschrieben werden können.

 

Leider wurde im Laufe der Verhandlungen kein endgültiges Ergebnis verabschiedet. Das ist schade, denn die Zeit drängt: Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, bleibt weiter fraglich. Hinzu kommt, dass Schutzgebiete nicht gleich Schutzgebiete sind und viele meist nur auf dem Papier existieren: So sind in den Schutzzonen der Nord- und Ostsee immer noch zerstörerische menschliche Aktivitäten erlaubt, wie die Grundschleppnetzfischerei, Öl- und Gasförderung sowie Sand- und Kiesabbau. Deshalb plädiert der NABU seit Längerem gemeinsam mit zahlreichen anderen Verbänden  für den Ausschluss jeglicher menschlicher Nutzung in mindestens 50 Prozent aller Meeresschutzgebiete.

 

Die nächsten Meilensteine für den Meeresschutz können bei der UN-Ozeankonferenz gesetzt werden, welche im Juni 2022 in Portugal stattfinden wird. Bei dieser Konferenz kommen Politiker*innen, Wissenschaftler*innen, NGOs und Aktivist*innen aus aller Welt zusammen, um Lösungen für den Schutz des Ozeans zu erarbeiten. Auf der Tagesordnung stehen u.a. Verhandlungen zur nachhaltigen Fischerei und zur Meeresverschmutzung (v.a. Plastikmüll) sowie Verhandlungen zur Bekämpfung der Ozeanerwärmung und -versauerung. Ziel ist, deutliche Fortschritte zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 14 „Leben unter Wasser“ zu machen.

 

Eines ist klar: Wenn wir gegen die dringendsten Probleme unserer Zeit, wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel, Nahrungsknappheit und auch Pandemien, erfolgreich ankämpfen wollen, dann gehört der Meeresschutz unbedingt dazu!

 

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